Friday 8 August 2008

Udo Lindenberg - Stark Wie Zwei

So, jetzt muss es endlich raus, hier ist mein coming-out: Ich mag Udo Lindenbergs Musik. Mochte ich schon immer. Bin ja damit aufgewachsen. Nun hab ich allerdings das eine oder andere Problem mit der Person Udo Lindenberg heutzutage. Dieses übertriebene und aufgesetzt wirkende Genöle und Genuschel finde ich einigermaßen lächerlich.

Die neue CD „Stark wie zwei“ hab ich seit der Veröffentlichung, also schon ein paar Monate, auf dem iPod, hab mich bisher aber nicht getraut die CD anzuhören. Ich hatte wohl ein bischen Angst das meine letzten positiven Eindrücke von Udos Musik auch noch zerschlagen werden oder das die CD einfach nur wieder belanglos und/oder aufgesetzt ist.

Aber nix da! Ich hab sie in der letzten lauen Nacht von vorne bis hinten durchgehört...und das sogar zweimal! Ein eher untypischer Opener ist „Ich Zieh' Meinen Hut“ - eine Ballade als Respektbeweis, herrlich. Single Auskopplungen wie „Wenn Du Durchhängst“ und das herrlich powernde „Ganz Anderds“ mit dem ebenfalls herrlich rumnölenden Jan Delay sind ja schon bekannt. Die nächste Single wird dann sicher „Mein Ding“ sein. Und das beschreibt auch schon dieses Album. Udo greift bekannte Themen auf und die Texte wirken immer engagiert und couragiert ohne belehrend oder aufdringlich zu wirken. Nicht mehr so sehr politisch sondern sich eher über zwischenmenschliches Gedanken machend. Einfach unterhaltend. Das überraschende für mich war diesmal sicher die Musik. Sehr druckvoll und voluminös produziert...überraschend modern würde ich das für ein Fossil wie Udo L. nennen. Vom sogenannten „Krautrock“ ist hier jedenfalls nicht mehr viel übrig geblieben. Außer Jan Delay tauchen als Gastmusiker noch Silbermond und Helge Schneider auf. Und bei dem Song „Chubby Checker“ mit Helge musste ich ja nun wirklich laut lachen. Ist wohl der einzige Song der hier als Klamauk zu bezeichnen ist. Aber auch der Song macht riesig Spaß und hört sich wirklich so an als ob er von Udo und Helge mal „eben so“ bei einem Gläschen Eierlikör aufgenommen wurde.

Man merkt Udo Lindenberg auf dieser CD wirklich den Spaß an ohne Druck produzieren zu können. Zu tun was er möchte, sich nicht verbiegen zu müssen und seinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Viele Rückblicke und versteckte Hinweise auf seine äußerst bewegte Vergangenheit machen das Ganze noch persönlicher und authentischer.

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