Ein relativ dünnes Büchlein ist dieser Mittelteil der "Frank Lehmann" Trilogie geworden. Diese mageren 280 Seiten sollten Anfang September veröffentlicht werden, amazon konnte aber schon 1 Woche früher liefern.
In diesem Buch passiert eigentlich nicht viel. Handlung ist fast Fehlanzeige, Dialoge sind Trumpf. Die ersten 3 Tage im Leben des Frank Lehmann werden hier erzählt. Die Tage nach seinem Aufbruch aus Bremen und der anschließenden Suche nach seinem Bruder in Berlin.
Was das Buch ausmacht sind die Beobachtungen des Zeitgeistes der 80er, die kauzigen, verschwommenen Dialoge der Punks, der Hausbesetzerszene und der Leute die so gerne Künstler wären. (Karl: "Kunst ist, wenn einer sagt "das ist Kunst", und wenigstens einer ihm zustimmt.")
Mich hat das Buch gefesselt weil es so herrlich die damalige Zeit und deren Szene beschreibt und dabei auch sehr subtil selbstironisch ist. Es gab tatsächlich Stellen an denen ich laut gelacht habe und innerhalb von 2 Abenden waren die 280 Seiten durchgelesen. (Wolli:"Berlin ist wie Tuba spielen, Hauptsache immer ordentlich rumhupen")
Schwach finde ich den Schluß des Buches. Als wenn dem Autor hier beim besten Willen nichts mehr einfallen wollte wird das Buch hier zum Ende "gemurkst".
Wer diese Art "Schreibe" mag, dieses genaue beobachten und auf die Spitze treiben der sogenannten Szene Dialoge der 80er, den wird dieses Buch bestens unterhalten. Und ich, ja ich freu mich jetzt auf das audiobook...denn wenn Sven Regener das selbst liest, und das tut er, dann hört es sich an als wenn der Autor das alles selbst so oder so ähnlich erlebt hat. Hat er nicht, aber es erreicht bei ihm eine ungeheuere Authentizität. Viel Spaß dabei!
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