Sunday, 17 February 2008

Into the Wild - In die Wildnis

Es gibt Filme die sieht man, amüsiert sich und vergisst sie irgendwann wieder. Into the Wild wird mir sicher lange in Erinnerung bleiben. Es geht um Chris der sich irgendwann dazu entschliesst sein jetziges Leben hinter sich zu lassen. Er bricht alles ab und lässt auch materiell alles hinter sich um zu Leben...einfach nur zu Sein!
Von Anfang an gefesselt hat mich die ruhige, Road-Movie artige Musik und natürlich das Extreme des Films. Aber dann wurde ich doch überrascht wie sensibel hier mit der Person des Chris umgegangen wird. Seine ganze Einstellung, seine Worte und Gesten müssen einem Respekt abverlangen, soviel Moral und Ethik wünschen sich heutzutage sicherlich viele Menschen. Chris zieht also durch Amerika, trifft alte und junge Hippies und landet letztendlich in Alaska....was von Anfang an sein Traum war. Hier will er mit und in der Natur leben, scheitert aber eben auch an der Natur. Er ist den ganz einfachen Dingen nicht gewachsen weil er selbst natürlich viel zu zivilisiert ist. Da nützt es wenig das er die entsprechende Euphorie und Achtung vor der Natur und besonders den Tieren mitbringt. An seiner Unfähigkeit sich selbst als der Stärkere durchzusetzen geht er zugrunde.

Ein durchgeknallter Spinner ist der Chris in diesem Film sicher nicht, aber besonders glaubwürdig erscheinen viele Dialoge und Handlungen auch wieder nicht. Die Schwester wird im Film als Erzählerin hingestellt und erzählt viele Dinge über Chris' Jugendzeit und das kaputte Verhältnis seiner Eltern zueinander. Für mich hat das alles jedoch so gut wie gar keinen Bezug zu Chris' Sehnsucht nach Dem Sein...dem bloßen Existieren und dem Einordnen in die Natur.

Aber der Film ist schon bemerkenswert gut. Allein die Bilder des Filmes faszinieren schon. Die intensive Betrachtung der Hauptfigur ist auch fesselnd aber eben doch ein wenig unkritisch dargestellt. So als wollte der Regisseur Sean Penn schützend sein Händchen über einen "Bruder im Geiste" halten.

Auf jeden Fall ein absolut sehenswerter, berauschender Film der trotz einiger Schwächen schon jetzt mit zu meinen Lieblingsfilmen zählt.

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